Was bisher geschah: Die lange Geschichte der US-Dollar-Dominanz
Mehr als 700 Abgesandte aus 44 Nationen treffen sich im "Mount Washington Hotel" in Bretton Woods, New Hampshire - darunter die USA, Kanada, Australien, Japan und die späteren europäischen Siegermächte. Ein Jahr vor Kriegsende beschließen sie die neue monetäre Ordnung der Welt; die erste und bisher einzige, die auf internationalen Verträgen beruht. ...
In den 1960er-Jahren warnt der Ökonom Robert Triffin vor den Widersprüchen im System von BW. Er prägte den Begriff vom„Triffin-Dilemma“. Demnach würde die Nutzung einer nationalen Währung als internationale Reservewährung irgendwann zu einem Konflikt zwischen den nationalen Bedürfnissen eines Landes und jenen der Weltwirtschaft führen. Triffin sagte voraus, dass die Goldbindung des US-Dollars scheitern werde. ...
Am 15. August 1971 beendet US-Präsident Richard Nixon nach rund 25 Jahren das Währungssystem von Bretton Woods. Er hebt die Goldbindung des US-Dollars auf. Zunächst bloß „vorrübergehend“ und um die US-Wirtschaft zu„stärken“. Zu diesem Zeitpunkt haben die USA „nur“ noch rund 8.000 Tonnen Gold in ihren Reserven. ...
1976 wird das Bretton-Woods-System formal durch die „Jamaika-Abkommen“ beerdigt. In den frühen 1980er-Jahren lassen alle entwickelten Staaten ihre Währungen fluktuieren. Zum ersten Mal in der Geschichte ist die ganze Welt auf einem reinen Papiergeld-Standard,mit einer Ausnahme: Die Schweiz hält bis 1999 formal an der Goldbindung des Franken fest. ...
In den 1980er-Jahren stabilisiert sich das System. Die Europäer arbeiten aber längst an ihrer eigenen Währung, die sie vom US-Dollar-System unabhängig machen soll. Und auch die Verfechter der Sonderziehungsrechte und des IWF sind nicht untätig. Im Jahr 1984 schlägt der Ökonom Richard Cooper eine globale Einheitswährung vor – mit einer gemeinsamen Geldpolitik und einer gemeinsamen Notenbank. Den Anfang sollen die USA, Europa und Japan machen. ...
Im Dezember 1995 legen sich die EU-Staaten auf einen Namen für die gemeinsame Währung fest:Euro. Am 1. Jänner 1999 wird die europäische Gemeinschaftswährungals Buchgeld eingeführt. Gold spielt von Anfang an eine wichtige Rolle für die neue Währung. Aber unter dem ersten EZB-Präsidenten Wim Duisenberg wird der Euro nicht etwa an Gold gebunden, wie es der US-Dollar unter dem System von Bretton Woods war. ...
Nach der Lehman-Pleite und der großen Finanzkrise werden weltweit die Sorgen wieder größer, dass das US-Dollar-System am Ende angelangt sein könnte.
So äußert sich im März 2009 erstmals der Chef der People’s Bank of China (PBoC), Zhou Xiaochuan. In einer bemerkenswerten Rede bei der „Bank für Internationalen Zahlungsausgleich“ (BIZ) fordert er die Abkehr vom US-Dollar und die Errichtung eines neuen Geldsystems. Chinas Notenbankchef nimmt dabei direkt Bezug auf die gesamte monetäre Geschichte seit 1944 und zitiert sowohl Keynes als auch dessen Bancor-Idee. ...
Nach der Sperrung der russischen Währungsreserven durch den Westen, kommt es zum offenen Bruch in der internationalen Währungsarchitektur. Es regt sich erstmals aktiver Widerstand gegen die Vorherrschaft des US-Dollars. Nicht nur in Russland und China, sondern auch in Südamerika, Afrika und Südostasien - und auch wieder in Europa...
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